Was für ein großartiger und unerwarteter Erfolg für unser Hamburger Kata-Paar Sönke Schillig (WTSV Concordia) und Johannes Kröger (HNT Hamburg) am vergangenen Wochenende: Bei der Kata-Europameisterschaft im lettischen Riga gingen die beiden sowohl in der Kime no kata (Samstag) als auch in der erstmals ausgetragenen Itsutsu no kata (Sonntag) an den Start – und holten in der neuen Kategorie sensationell ihre erste Goldmedaille auf europäischer Ebene.
Der Wettkampf begann am Samstag mit der Kime no kata. Mit insgesamt 15 Paaren in zwei Pools war das Starterfeld hochkarätig besetzt. Die besten Kata-Teams Europas – unter anderem aus Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden – waren vertreten. Sönke und Johannes gingen im zweiten Pool an den Start. Ihre Kata-Präsentation war sicher, ausdrucksstark und zeigte besonders bei den neu einstudierten Positionen und Technikabschlüssen eine klare Weiterentwicklung. Damit platzierten sie sich vor den starken Niederländern auf Rang zwei in ihrem Pool und qualifizierten sich souverän für das "Finale der besten 6“.
Im Finale konnten sie zwar erneut mit Demonstration der Kata überzeugen, mussten sie sich dann aber am Ende knapp geschlagen geben: In einem engen Feld landeten sie auf Rang sechs – nur fünf Punkte fehlten zu Bronze, sieben zu Silber.
Am Sonntag stand dann die Premiere der Itsutsu no kata an – eine Kategorie, die in diesem Jahr erstmals offiziell durch die EJU auf europäischer Ebene eingeführt wurde. Diese Kata besteht zwar nur aus fünf Techniken zuzüglich des An- und Abgrüßens, stellt aber aufgrund ihres abstrakten Charakters sehr hohe Anforderungen an Ausdruck und Harmonie. Die Konkurrenz war mit erfahrenen Paaren aus Italien erneut stark.
Hoch fokussiert und optimal vorbereitet zeigten Sönke und Johannes eine ausdrucksstarke, harmonische und flüssige Vorführung. Am Ende lagen sie punktgleich mit dem italienischen Duo Tabarelli/Tabarelli – entschieden jedoch aufgrund der geringeren Anzahl mittlerer Fehler die Kategorie für sich. Gold für Deutschland – und riesiger Jubel beim gesamten Team!
Auch Hanna Elbnik und Gunhild Thomsen aus der Kata-Turniergemeinschaft gingen in der Ju no kata an den Start. In einem ebenfalls stark besetzten Teilnehmerfeld erreichten sie einen respektablen fünften Platz in der Hauptrunde, verpassten aber knapp den Finaleinzug. Dennoch eine tolle Leistung, die den hohen Trainingsstand unterstreicht.
Insgesamt war das deutsche Team äußerst erfolgreich: Am Samstag gab es zwei Silber- und eine Bronzemedaille, am Sonntag kamen drei Gold- und eine Silbermedaille hinzu. Damit belegte Deutschland in der Nationenwertung den dritten Platz – hinter den Niederlanden und Italien.
Der Hamburger Judo-Verband gratuliert allen Athletinnen und Athleten herzlich zu diesen beeindruckenden Leistungen – insbesondere unserem erfolgreichen Duo Schillig/Kröger – und wünscht viel Erfolg für die Deutsche Kata-Meisterschaft am 21./22. Juni in Freital!